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Frühere Vereinsjahre bis 2009Afrikanische Nacht in der Tauritzmühle 2009Strahlende und zufriedene Gesichter gab es bei Rainer Prischenk und seinen etwa 30 Helfern vom Fichtelgebirgsverein, zum Teil afrikanisch gekleidet. Denn eine afrikanische Nacht wurde in der Tauritzmühle gefeiert, deren Erfolg die kühlen Temperaturen keinen Abbruch taten.
Die Autokennzeichen verrieten: Es kamen viele Besucher von weiter her angereist. Nach dem Erfolg sind Rainer Prischenk und sein Team guter Dinge, auch im nächsten Jahr im Juni oder Juli wieder einen solchen Länderabend anbieten zu können, wobei das Land noch nicht feststeht. Außerdem ist zum Jahresende im Rahmen „Kultur in der Mühle" auch wieder ein Kabarettabend geplant.
Quelle: Bericht im Nordbayerischen Kurier v. 13.07.09 - Wolf Dieter
SteinkreuzMittelalterliches Steinkreuz als Grenzstein
Das Steinkreuz aus Sandstein ist 120-100-30 cm. Im oberen Teil ist ein einfaches Schwertzeichen von 40-27 cm mit dem Griff nach unten eingeritzt (ein umgedrehtes Kreuz). Dieses Schwert zeigt die Hochgerichtsbarkeit an, hier stießen die alten Grenzen des Nord- und Radenzgaues zusammen. Es gab schon im Mittelalter Grenzstreitigkeiten zwischen der "Oberen Pfalz" und dem "Fürstenthum Brandenburg-Culmbach". Durch einen Vertrag von 1535 wurde danach die Grenze versteinert, und zwar von Waldershof ab durch das Fichtelgebirge bis hinab nach Pegnitz und Plech in das Nürnberger Land. 1761/1771 zeichnete J. F. Weiß eine große Grenzkarte nach mehreren älteren Kartenvorlagen. Die Grenze bildet ein paar Abschnitte, die einzeln nummeriert sind. Die zweite Abteilung beginnt mit dem abgebildeten Steinkreuz mit Nummer 1. Es folgen auf der Karte in östlicher Richtung an der Altstraße entlang viele gezeichnete Steine (ohne Nummern), die man heute noch findet. 150 m östlich steht links am Wegrand eine Kreuzstein-Platte von 75-90-25 cm. Auf beiden Seiten ein tief eingeritztes Kreuz von 25-25 cm. Links daneben steht ein KW-Stein Nr. 2. Dann folgt rechts am Weg entlang ein Stein nach dem anderen. Es sind grob zugehauene Sandsteine mit ein oder zwei Kreuzen obenauf eingemeißelt. Eine gewisse Strecke stehen daneben KW- Steine, die dann nach rechts abbiegen. Sie grenzen das Kragnitz-Holz ein. Als nach 1810 das Königreich Bayern die Fürstentümer in Besitz nahm, setzten sie auch gleich ihre KW-Steine (= Königlicher Wald) und nummerierten sie durch. Wie ein paar hundert Jahre vorher, begannen auch sie mit der Nummer 1 am Steinkreuz. Wird in neuerer Zeit ein Grenzstein ausgewechselt, dann wird ein Granitstein mit den eingemeißelten Buchstaben StW (= Staatswald) gesetzt. Dieses Stück mit den alten Grenzsteinen, vom Steinkreuz aus nach Osten, ist ca. 3 km lang.
Haltet bitte die Hütte so sauber, wie Ihr sie anzutreffen wünscht.
Literatur: 25 Jahre TauritzmühleDie Tauritzmühle ist nicht nur das Herz einer Region für Wanderer und Naturfreunde, sie ist auch das Herz der Ortsgruppe Speichersdorf im Fichtelgebirgsverein. Sie hat sich zudem zu einem Zentrum für Kulturveranstaltungen und der Brauchtumspflege entwickelt, und auch die Keramiker und Porzelliner finden hier eine Heimat.
Sternwanderungen und Wandertage bescherten Besucherrekorde von weit über 1000 Teilnehmern. Im Jahr 1991 erreichte man mit 1282 die bisher höchste Mitgliederzahl. Immer wieder neue Ideen wie die Kunstausstellungen brachten weit über 2500 Besucher in die Mühle. Inzwischen fanden auch 16 internationale Porzellinertreffen statt, bei denen sich die Fachwelt der Porzellanbranche ein Stelldichein gab. Schäller sagte, der Verein habe seine Unschuld verloren, als er durch das einer vereinsfremden Person entgegengebrachte Vertrauen durch Unterschlagung einer hohen Summe von Spenden in eine mitverschuldete Misere geriet. Der Schock sitze heute noch tief, obwohl der Schaden inzwischen weitgehend gutgemacht wurde. Heute gebe es wieder solide finanzielle Reserven, so dass man weiterhin über Bibersteg, Wassererlebnisplatz für Kinder und auch die Erweiterung der ökologischen Zelle mit der Entwicklung einer großen naturbelassenen Blumenwiese planen könne. Zudem solle die Tauritzmühle zu einem Mittelpunkt der Pilzregion Fichtelgebirge-Steinwald werden. Auch werde man versuchen, die Chancen, die der Verkehrsverbund Nürnberg bietet, zu nutzen.
Hottaß aus Gefrees, der Vorsitzendes des Hauptvereins, sagte, der Ortsverein Speichersdorf sei der größte Fichtelgebirgsverein, der einzige mit einer eigenen Musikschule als Kulturpreisträger, der einzige mit einer eigenen Mühle und einen eigenen Biber.
Biberburgen an der TauritzmühleZwei neue Stege mit Besichtigungsplattformen erschließen Biotop Tauritzmühle für Besucher
Die Tauritzmühle ist um eine Attraktion reicher. Zwei mächtige Biberstege mit Plattformen, die weit in das Biotop reichen, hat der Fichtelgebirgsverein (FGV) zur Besucherlenkung und Besichtigung der dortigen Biberburgen gebaut. Tafeln informieren über die Lebensweise der Nager.
Durch die neuen Stege werden die sensiblen Feuchtgebiete um die Naturschutzoase Tauritzmühle vor Trittschäden bewahrt. Verwirklicht wurde das Projekt unter Betreuung der Naturschutzbehörden und des Landschaftspflegeverbandes, gefördert vom bayerischen Umweltministerium und der Europäischen Union. Bei einer Feier wurde die Anlage nun ihrer Bestimmung übergeben.
Stege und Infotafeln waren eine Idee von Siegfried Schäller, erinnerte Hans Wittauer, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes. Dessen Geschäftsführerin Barbara Dahinten kümmerte sich um Zuschussanträge, Ausschreibung und fachliche Abwicklung in Abstimmung dem Wasserwirtschaftsamt Hof. Die Infoplakate stammen von Ralph Freude von der Unteren Naturschutzbehörde. Der Bautrupp des Landschaftpflegeverbandes fertigte die Holzgestelle. Das Projekt kostete 17 000 Euro, die mit 70 Prozent bezuschusst werden. Den Rest übernahm die FGV-Ortsgruppe, deren Obmann Siegfried Schäller 3000 Euro, die er bei seinem runden Geburtstag erhalten hatte, zur Verfügung stellte. Die Gemeinde finanzierte die Infotafeln (300 Euro). Sven Miklisch war es gelungen, zwei Bibermännchen, einen Eisvogel und eine Bisamratte vor die Kamera zu bekommen.
Die großformatigen Bilder waren im Tauritzmühlen-Keller ausgestellt. Mit Blick auf den Lebensraum sprach Schäller von einem glücklichen Zusammentreffen günstiger Faktoren: Erlenlaubwald, mehrere Quellen, natürlicher Bachlauf, Feuchtwiesen und Heckenlandschaft. Millionen würden in die Landwirtschaft investiert. "Da muss doch auch etwas für den Biber bleiben", forderte er.
Die Anlage sei bestens geeignet, um Kinder und Jugendliche frühzeitig zum verantwortlichen Umgang mit dem Biber und seinem Lebensraum zu erziehen, aber auch für ein Naturerlebnis im Zuge des sanften Tourismus, erklärte stellvertretende Landrätin Christa Reinert-Heinz. Wenngleich nicht ganz unumstritten, so der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Hof, Richard Oberhauser, sei der Biber wieder Bestandteil der Natur geworden. Bürgermeister Manfred Porsch betonte, der Nager sei nicht mehr wegzudenken aus der Natur, auch wenn er Land- und Teichwirten Probleme bringen könne und zuweilen bekämpft werde. Porsch: "Wir müssen mit ihm auskommen!"
Bericht aus "Der neue Tag" vom 03.07.2008 von Wolfgang Hübner | |||