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Das Vereinsjahr 2020„Wandern geht immer“ – Das etwas andere Wanderjahr 2020Am ersten Donnerstag im Januar begann traditionell die Wandersaison 2020 unseres Ortsvereins. Die 3 Wanderführerinnen und 7 Wanderführer hatten schon bei der Abschlußwanderung im Dezember 2019 das Programm für 2020 vorgestellt. Jeden zweiten Donnerstag - ab Juli jeden Donnerstag - sollte es gemeinsam losgehen…
Mitte März waren wir mit Wanderführer Alfred noch in Sittenbach unterwegs und wir konnten hierbei 34 Teilnehmer begrüßen.
Dann kam Corona…
10 Wanderungen konnten nicht stattfinden, die Mehrtageswanderung in den Steigerwald und der „Tag des Wanderns“ fielen dem Rotstift zum Opfer. Aufatmen im Juli – Wandern war wieder möglich. Wir blieben mal in der Nähe. Alfred führte uns hinauf zum Armesberg (siehe Foto)
Corona zwang uns zu einer weiteren Pause im November. 6 Wanderungen wurden abgesagt; der Hüttenabend konnte nicht ausgerichtet werden und das erste Mal in der langen Vereinsgeschichte wird es keine Saisonabschlußwanderung mit anschließender Weihnachtsfeier geben. Traurig, aber notwendig.
Der Saisonabschluß - bereits im Oktober - ergab für die Statistik folgende Zahlen: 23 Wanderungen, 737 Teilnehmer und 285 gemeinsam gewanderte Kilometer. Die Wandertermine für das Kalenderjahr 2021 sind festgelegt - ob wir fristgerecht starten können, kann uns noch niemand sagen.
Wir bedanken uns bei unseren engagierten Wanderführerinnen und Wanderführern für die Planung, bei den Wegewarten und Wegepaten für die Pflege der Wegemarkierung und den Gaststätten für die stets freundliche Bewirtung in dieser - für alle - schwierigen Situation.
Bleiben Sie gesund und wandern Sie wieder mit uns im Neuen Jahr
Ihr 1. Vorsitzender Fortbildung in der TauritzmühleKindern und ihren Eltern das Wandern näher zu bringen, das hat sich der Fichtelgebirgsverein besonders auf die Fahnen geschrieben. Hauptjugendwartin und Familienreferentin des Fichtelgebirgsvereins Martina Dötsch (dritte von links) hatte dazu eigens eine Fortbildung unter dem Motto „Wandern für Weltentdecker“ organisiert und Anne-Christine Elsner vom Deutschen Wanderverband (zweite von rechts) als Referentin gewinnen können.
Dötsch hatte sich als Veranstaltungsort eigens die Tauritzmühle in Ihrem Heimatverein ausgesucht. „Denn es gibt kein besseres Ambiente, als in der Umgebung der Tauritzmühle mit den Kids unterwegs zu sein“, so die Göppmannsbühlerin. Wie sehr sie mit dem Thema „mit Kindern die Natur entdecken“ den Nerv im Fichtelgebirgshauptverein traf zeigte allein der Umstand, dass in kürzester Zeit der Kurs ausgebucht war. Sie sollten nicht enttäuscht werden. Denn die Expertin für Wandern mit Familien aus Kassel hatte auch ihr Projekt Let´s go im Gepäck. Dieses zielt auf die Gruppe der Kinder in Kindertagesstätten und Schulen ab. Ziel des Gesundheitswanderns insgesamt sei es, Familien, Kids und Kitas den Spaß an der Bewegung draußen zu vermitteln, so dass dieses gesundheitsförderliche Bewegungsverhalten möglichst lebenslang beibehalten wird, so Elsner am Rande.
Das Projekt besteht seit 2015 und soll weiter in den breiten Gesellschaftsschichten etabliert werden. Ein wesentlicher Baustein des Projekts ist die Fortbildung. Unter dem Motto „Wandern für Welt-Entdecker. Mit Kindern und Familien unterwegs. Eine Fortbildung für DWV-Wanderführer“ gab es dann auch jede Menge neue Tipps und Anregungen für die Vorbereitung von Wanderungen mit Kids. So etwa, wie Familienwanderungen geplant werden können anhand einer Auswahl von spannenden Wegen. Wie durch Bewegung und Naturerlebnis Kinder gefördert und begeistert werden können. Wie man sich mit Kindern richtig orientiert. Spiele und erfolgreiche Praxisbeispiele aus der Familienarbeit ergänzten das Spektrum.
Um die Inhalte praxisnah zu vermitteln, ging man natürlich auch gemeinsam wandern. Die Teilnehmer hatten für wetterangepasste Kleidung, wandertaugliches Schuhwerk und eine entsprechende gesundheitliche Verfassung mitgebracht. Das Wetter war dann doch besser als es die Vorboten vermuten ließen. Ja, unterwegs kam sogar ab und zu die Sonne zum Vorschein. Dabei ging es mit einigen Abweichungen zunächst auf den Wanderweg 1. Um anhand von Spielen den Kindern das Laufen noch interessanter zu gestalten, stattete sogar das Waldgespenst der Fortbildungstruppe einen Besuch ab. Nach einer guten Stärkung nach sieben Kilometern in die Tauritzmühle stand nachmittags „Orientierung“ auf dem Plan. Dabei ging es wieder hinaus ins Gelände. Es wurde in Gruppen Versteckten und Suchen gespielt, was das Zeug hielt. „Es war ein Riesenspaß! Keiner merkte so richtig wie die Zeit verging“, resümierte Dötsch am Ende sichtlich zufrieden.
Zurück auf der Tauritzmühle wurden die Teilnehmer mit weiteren Spielideen ausgestattet und mit einem Zertifikat für ihre engagiertes Mitwirken belohnt. Weil aber nicht nur ein toller Tag zu Ende ging, sondern auch jeder der Meinung war, dass es noch viel mehr zu erfahren gäbe, wurde auch gleich die Wiederholung der Veranstaltung ns Auge gefaßt. Dann aber als zweitägige Fortbildungsveranstaltung. E-Bike Ladestation TauritzmühleDer Fichtelgebirgsverein hat nicht nur ein Herz für Wanderer, sondern auch für Radfahrer. Wenn man auf dem Haidenaab-Radweg unterwegs ist kommt man automatisch auch zur Tauritzmühle. Während des Aufenthalts besteht ab sofort für Radler die Möglichkeit, das E-Bike hier kostenlos aufzuladen. Unterhalb des Hauptgebäudes, im Bereich der großen Linde, findet man die E-Bike Ladestation mit vier Einbausteckdosen, Bemessungsspannung 230 V.
Möglich gemacht hat den neuen Service des Fichtelgebirgsvereins die Integrierte Ländliche Entwicklung Frankenpfalz im Fichtelgebirge und das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE). Mit ihrem Regionalbudget stellt die ILE Frankenpfalz jährlich 100.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Damit können ausgewählte Kleinprojekte mit 80 Prozent der Nettokosten bis maximal 10.000 Euro pro Projekt bezuschusst werden. Im Gebiet der ILE Frankenpfalz i.F. erhalten in diesem Jahr insgesamt 19 Kleinprojekte die begehrte Förderung. Viele Projekte sind mittlerweile umgesetzt oder befinden sich auf der Zielgeraden. Eines davon ist die E-Bike-Ladestation Tauritzmühle.
Die Tauritzmühle ist ein beliebtes Ausflugsziel. Einheimische und Tagesgäste kehren gerne dort ein, der Naturlehrpfad und der Wasserspielplatz sind vor allem bei Familien mit Kindern beliebt. Die Ortsgruppe des FGV hat dort nun eine E-Bike-Ladestation errichtet. Die Radfahrer können nun ihr E-Bike während einer Einkehr im Biergarten aufladen, bevor sie sich wieder auf den vorbeiführenden Haidenaab-Radweg begeben. „Jetzt müssen die Fahrradfreunde von dem Angebot nur noch regen Gebrauch machen“, freuen sich die FGV-Vorstandschaft gemeinsam mit den Pächtern der Tauritzmühle Tanja und Uwe Schäffler. Neuer Wandersteg unterhalb des RotenfelsDa war so manches Mainzelmännchen mehr als nur ein paar Stunden zu Gange. Denn vom Bahnhof Immenreuth aus gelangt man auf dem Rundwanderweg 8 der Ortsgruppe Speichersdorf des Fichtelgebirgsvereins sowie dem abschnittsweise parallel verlaufenden Rundwanderweg 4 der Ortsgruppe Mehlmeisel zum Rotenfels und weiter zum Wildpark Waldhaus Mehlmeisel und dem Bayreuther Haus. Wegepaten des Fichtelgebirgsvereins Speichersdorf haben den in die Jahre gekommen Steg unterhalb des Rotenfels erneuert, damit Wanderer diesen wieder selbst bei Starkregen trockenen Fußes überqueren können. Die Vorstandschaft um Vorsitzenden Dieter Kottwitz dankt den Wegepaten Eckhard Sander (im Bild) und Ingo Sporbert für Ihren tatkräftigen Einsatz und für die Unterstützung des Forstbetriebs Fichtelberg und des Bauhofs der Gemeinde Speichersdorf.
Fichtelgebirgskrimi macht Station in der TauritzmühleAuf seiner Truck-Tour durch Oberfranken hat der Fichtelgebirgskrimi "Siebenstern" auch Station in der Tauritzmühle gemacht. Die neue Polizeiserie aus dem Fichtelgebirge erzählt die Geschichte von vier kleinen Wachen rund um Wunsiedel. Rund 70 Besucher haben sich die fränkisch-oberpfälzische Polizeikomödie in einem dafür aufgebauten Biergarten angesehen.
„Da es zur Zeit nicht viel Sinn macht, dass der Film weiter in den Kinos läuft, kommt der Krimi nun eben in die Stadt, die Gemeinde oder ins Dorf. Corana macht erfinderisch“, so Schauspieler, Regisseur und Produzent Michael von Hohenberg. Und der große Zuspruch sollte ihm Recht geben. Die Movie Office Filmservice GmbH stellte hierfür ihren kleinen Lkw zur Verfügung. Dieser enthielt alles, was man brauchte, um einen kleinen Biergarten aufzubauen und den Krimi auf einem LED-Bildschirm vorführen zu können. Für das leibliche Wohl sorgte der Streetcafe-Truck von Cafe Müller aus Bad Berneck.
Derzeit laufen die Planungen zu einer zweiten Staffel und man hoffe, diese den Zuschauern im Herbst 2021 zeigen zu können. Die Einnahmen aus dieser Filmtour werden hierfür verwendet.
Sanierung des Wassererlebnisplatzes abgeschlossenIn der Wanderkarte „Naturpark Fichtelgebirge und Naturpark Steinwald“ finden wir am Südrand des Fichtelgebirges die Gemeinde Speichersdorf.
Die Gemeinde Speichersdorf hat 31 Ortsteile, einer davon heißt Tauritzmühle. Dort hat unser Ortsverein des Fichtelgebirgsvereins seit 1978 seine Heimat gefunden. In der Wanderkarte findet man die beiden Einträge „Wassererlebnisplatz" und „FGV Wanderhütte". Die Koordinate (UTM, WGS84) lautet 32U 701169 5530010
Nachdem der damalige Ortsvereinsvorsitzende Siegfried Schäller bereits im Jahr 2008 mit seinem Team einen Wassererlebnisplatz plante, konnte er mit dem Naturpark Fichtelgebirge einen Partner für die Umsetzung gewinnen und das Projekt 2010 der Öffentlichkeit übergeben. Der Tauritzbach und die bereits naturnah vorhandenen Anlagen mit der Nachbarschaft zum Biber, waren ein idealer Platz, um den Kindern die Möglichkeit zu geben natürlich zu spielen und dadurch Natur zu erleben. Schon zu dieser Zeit sprach man von einem „fehlenden Naturbezug“. „Nur wenn unsere Kinder den Geruch und die Farben der Heimat, von Wasser, Erde, Tieren und Pflanzen spielend erleben, werden sie bei uns zu Hause sein, denn solche Eindrücke brennen sich ein“.
Das Angebot wurde stets und gerne von Familien mit Kindern angenommen. Auch in der Umsetzung der Kinder- und Jugendarbeit im Verein ist er sehr hilfreich. Im vergangenen Jahr war die jetzige Vorstandschaft gefordert: Eine Sanierung und Ergänzungen waren dringend notwendig.
Die Wasserkästen bekamen regulierbare Ausläufe, das mittelschlächtige Mühlrad wurde durch eine Variante aus Edelstahl ersetzt. Der schmale Steg über den Tauritzbach wurde aus Sicherheitsgründen abgebaut, aber nicht mehr erneuert. Die „Naturbestimmung“ besteht aus 12 drehbaren Würfeln für die Bereiche Bäume, Tiere und Pflanzen. Zu jeweils 4 Fragen gibt es 12 mögliche Antworten. Die Bebilderung war nicht mehr lesbar, jetzt sind Bilder aus Acrylglas angebracht worden.
Auf zwei Etagen gibt es jetzt gemütliche Sitzgarnituren. Unten am Tauritzbach unter freiem Himmel direkt bei den Kindern, oder oben auf der anderen Seite des Baches unter den Kastanien. Zur Ufersanierung wurden Sandsteine von der ursprünglichen Tauritzmühle verwendet, Stufen führen zum Tauritzbach hinunter und einen Matschplatz gibt es jetzt auch, ergänzt mit einer Kieszone. Die obere Stufenreihe eignet sich auch als Sitzgelegenheit. Die Nähe zu den Kindern ist dadurch gegeben. Aus der Biberburg ist ein Weideniglu geworden, die Sinnessäulen wurden restauriert und die in die Jahre gekommenen Sitzmöglichkeiten und Liegen entfernt.
Die Sanierung wurde durch den Naturpark Fichtelgebirge mit Fördermitteln des Bayerischen Umweltministeriums und des Landkreises Bayreuth möglich gemacht.
Wir haben uns nicht nur mit der ehrenamtlichen Arbeit, sondern auch mit Eigenmitteln in das Projekt eingebracht. Der Regierung von Oberfranken, der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt und der Gemeinde Speichersdorf gilt unser Dank für die erfahrene Unterstützung.
Wir hoffen, dass der Erlebnisbereich weiterhin so gut frequentiert und angenommen wird. Blütenreiche Blumenwiesen und ein geländenaher Naturlehrpfad runden das Angebot ab und laden zu einer Einkehr in die Tauritzmühle ein.
Nistkästenbauen mit Dirk und HermannEs wird wohl situationsbedingt für einige Zeit die letzte Veranstaltung unseres Ortsvereins gewesen sein. Dafür passte an diesem Sonntag einfach alles: Wie bestellt zeigte sich Petrus noch einmal von seiner besten Seite und auch der Zuspruch war enorm. Die kleinen und großen Gäste kamen von Nah und Fern und strömten regelrecht auf das Gelände der Tauritzmühle. Ziel der Besucher war das gemeinsame Nistkästenbauen, das Jugend- und Familienreferentin Martina Dötsch zusammen mit Dirk Vogel aus Hüttstadl organisiert hatte. Kräftig unterstützt wurden sie hierbei von Hermann Dötsch.
Die 30 Teilnehmer lauschten gespannt den einleitenden Worten von Dirk Vogel, bevor es zur Ausgabe der Bausätze und des Werkzeugs ging. Das Material hatte Vogel schon lange vorher bestellt gehabt und nun konnte endlich mit Eifer zum Zusammenbau geschritten werden. Gemeinsam mit ihren Vätern betätigten sich die kleinen „Häuslebauer“ freudestrahlend bei der Montage der einzelnen Elemente. Auftretende Probleme wurden kurzerhand mit Rat und Tat aus der Welt geschafft. Schrauben, hämmern, bohren - all das konnten die Kleinen an diesem Nachmittag nach Herzenslust. Den Spaß daran sah man ihren freudestrahlenden Gesichtern förmlich an. Nach der Bastelei konnten die Kleinen die Kästen im Bereich der Tauritzmühle aufhängen oder sie mit nach Hause nehmen.
Wer Martina Dötsch kennt, weiß, dass sie immer eine kleine Überraschung parat hat. So gab es nach getaner Arbeit auch dieses Mal wieder etwas Leckeres für das leibliche Wohl.
Wanderung mit Sepp KämpfGroßes Glück mit dem Wetter hatte unsere Wandergruppe, die mit Josef Kämpf aus Eschenbach als „Scout“ zur Frühlingstour unterwegs war. Es war kalt aber trocken, als Kämpf die 31 Rentner um 9 Uhr in Troschelhammer zu dem 16 Kilometer- Rundkurs begrüßte. Erfreut, dass alle Naturliebhaber bestens überwintert hatten, ging es entlang der „Haidenaab“, dann auf einem Waldweg nach Pechhof und von dort nach Schwarzenbach. Dort kehrten die Wanderer zu ihrer Mittagspause im Gasthaus „Stark“ ein. Nachdem gut und preiswert gespeist worden war, verlief der Rückweg der Wanderer über Dießfurt zurück nach Troschelhammer.
Dass sich Oberpfälzer und Oberfranken gut vertragen, zeigten die Plaudereien beim Wandern und der „Lärmpegel“ im Gasthaus. Dort nahmen sie vor allem die über 40 Wandertermine des FGV unter die Lupe. „Alle 14 Tage eine Wanderung, ab Mai jede Woche, das Fichtelgebirge, Fränkische und Hersbrucker Schweiz, Bayreuther Land, nördliche Oberpfalz sind unsere Ziele. Elf Wanderführer decken alle Gebiete ab“, sagte Alfred Höcht als Verantwortlicher im Fichtelgebirgsverein Speichersdorf stolz. Nächste Aktion ist die „Märzenbecher“-Wanderung im Sittenbachtal so Höcht, die „Flindererwanderung“, eine „Zoigl“-Tour, die Wanderung zur „Glasschleif“ sowie eine Kirchweihwanderung nach Trockau interessieren jedes Jahr viele Wanderfreunde. Das Oberpfalz-Treffen im nächsten Jahr wird zeigen, wie viele aus der Runde, die versprochen haben, an diesen Aktionen mitzumachen, auch wirklich an einer dieser Wanderungen teilgenommen haben.
Ein Bericht von Georg Paulus, Neuer Tag vom 11.03.2020
Vortragsabend von Adrian RossnerEs ist schon immer etwas Besonderes, wenn die Kultursparte des Speichersdorfer Fichtelgebirgsvereins zu einer ihrer Veranstaltungen einlädt. So sollte es auch diesmal sein. Das „Kultur in der Mühle“ Team konnte den bekannten und beliebten Referenten Adrian Roßner für einen Vortragsabend gewinnen.
Roßner ist unter anderem stellvertretender Vorsitzender des FGV Hauptvereins und als Referent für Heimat- und Brauchtumspflege unterwegs. Er arbeitet als Archivpfleger des Landkreises Hof und veröffentlichte bereits mehrere Bücher zu heimathistorischen Themen. Er ist weit über die Fichtelgebirgsgrenzen bekannt, nicht zuletzt durch die Dokumentationsserie „Adrians G´schichtla“ im Bayerischen Fernsehen.
OV Kulturchef Rainer Prischenk und Familienreferentin Martina Dötsch begrüßten den engagierten Historiker aus Zell im Fichtelgebirge. Adrian Roßner war eingeladen, um in einem Vortrag das Thema Aberglauben und Bräuche im Fichtelgebirge näher zu beleuchten. Im großen Keller der Tauritzmühle führte er die über 100 begeisterten Gäste lebhaft auf die "Spuren der schwarzen Kunst".
In rund 2,5 Stunden verstand es Roßner mit seiner spannenden Präsentation, sein Publikum zu fesseln. Lebhaft und größtenteils sehr amüsant hinterfragte er die Ursprünge des Aberglaubens und warf dabei einen Blick in die Vergangenheit. Früher, so der charismatische Referent, sei die Bedeutung des Wortes „Aberglaube“ in der Gesellschaft vor allem negativ behaftet gewesen, weil es mit Okkultismus oder Satanismus gleichgesetzt wurde. Auch sei zu lesen, dass heidnische Kulturen im Fichtelgebirge dem Christentum gegenüber gestellt worden seien. "Das können Sie vergessen", betonte der Regionalhistoriker.
Bei seinen Nachforschungen stellte sich heraus, dass es in Städten deutlich weniger Sagen gibt, als in ländlichen Gebieten. Roßner erklärte, dass sich Aberglaube aus zwei elementaren Dingen zusammensetze: einmal aus der Angst der Menschen vor dem Unbekanntem und aus der Jagd nach Wissen und Erkenntnis. Daher beleuchtete der Heimatforscher das Thema Aberglaube von Seiten der Wissenschaft sowie in Bezug auf Religion und Glaube.
Der Referent bemerkte, dass heute fast niemand mehr die regionalen Bräuche und Sagen der eigenen Vorfahren kenne. In einer Schrift, die vor fast 100 Jahren niedergeschrieben wurde, fand Roßner eine riesige Sammlung von mehreren Hundert Bräuchen, Sagen und Lebensweisheiten im Fichtelgebirge. Innerhalb eines Lebens durchlaufe ein Mensch eine Vielzahl von Bräuchen. In seinem Vortrag bezog er sich auch auf die Aufzeichnungen des Haidenaaber Heimatforschers Werner Veigl, der Teile seiner Unterlagen dem Referenten zur Verfügung stellte.
Bräuche beginnen schon mit der Taufe kurz nach der Geburt. Bei Hochzeiten oder Beerdigungen gäbe es weitere Beispiele. Roßner warf auch einen kurzen Blick auf Dämonen und Geister wie den Alb, die Drud und den Bilmesschneider. Mit einem von ihm ausgesprochenen „Wurmsegen“, eine Beschwörung gegen einen dämonischen Wurm, ging die Veranstaltung dem Ende zu. Selbst dann wollten die Rufe nach einer Zugabe nicht verstummen.
Als Resümee fasste er zusammen, dass wir uns alle darüber klar sein müssen, dass der Volks- und Aberglaube nichts ist, was die Menschen damals umgetrieben hat und wir heutzutage hinter uns gelassen haben, sondern viel mehr, dass er ein elementarer Bestandteil unserer regionalen Kultur und Identität sei.
Wandern im Schnee statt SchneeschuhwandernMinustemperaturen waren angesagt - und eventuell Schneefall im Fichtelgebirge. Da der Gänskopf eine Höhe von 743 Metern Höhe aufweist, fanden die Ausflügler des Fichtelgebirgsvereins eine überzuckerte Landschaft vor. Für Schneeschuhe hatte es zwar zu wenig geschneit, doch das machte den Outdoor-Kids und Familienwanderführerin Martina Dötsch nichts aus. Mit dem vorhandenen Schnee bauten die Mädchen und Buben am Ziel bei der Gänskopfhütte einen Schneemann. Auch die Erwachsenen erfreuten sich der guten Luft und der Landschaft.
Die Tour ging am Hahnenbach entlang in den Wald hinein zur Haidenaabquelle und dann den Westweg folgend zur Gänskopfhütte. Dort warteten Familien Trautner und Dötsch mit Leberkäs und Wiener mit Kartoffelsalat auf die Wanderer. Nach einem leckeren Mittagessen wurde noch viel gelacht und geplaudert, Kaffee getrunken und selbst gemachter Kuchen genossen. Viele meldeten sich bereits für das nächste Event an: Am 15. März werden Vogelhäuschen gebaut.
Winterfeuer "Fire & Ice" 2020Mit Licht gegen die Finsternis
Der fehlende Schnee tat der gemütlichen Atmosphäre bei angenehmen winterlichen Temperaturen keinen Abbruch. Nach drei vorangegangenen Events durfte sich das Organisationsteam um Kulturreferent Rainer Prischenk und Vorsitzenden Dieter Kottwitz erneut über einen guten Besuch des Abends freuen.
Wie die Kirchenlaibacher Antje und Michael Scherm, hatten viele die Gelegenheit zu einer mehr oder weniger ausgiebigen Wanderung zur Tauritzmühle bei einbrechender Dunkelheit genutzt. Oberhalb des Nebenhauses der Tauritzmühle entfachte Prischenk zum Auftakt des Abends zusammen mit vielen Kindern das Winterfeuer. „Durch Euer Fackellicht soll Licht, Geborgenheit und mitmenschliche Wärme in die Welt kommen", sagte er. Der FGV Ortsverein sehe mit Zuversicht und einem großen Veranstaltungsprogramm den kommenden Herausforderungen entgegen.
FGV Ortsvereinsvorsitzender Kottwitz hatte die Woche über in mühevoller Kleinarbeit für einen großen Holzstoß gesorgt. Neben den dort schnell in die Höhe lodernden Flammen, sorgten Feuertonnen für eine wohlig-warme, kuschelige und heimelige Atmosphäre. Die vielen Gäste scharten sich zu Gesprächen um die Partytische oder wechselten ins beheizte Nebenhaus. Waltraud Prischenk lieferte die passende Hintergrundmusik.
„Einfach klasse" war nicht nur das Urteil von Viola und Hermann Eisenhut zu den Bratwürsten vom Weiderind mit Fichtelgebirgskräutern oder den vegetarischen Bratwürsten. Susanne und Wolfgang Teufel sowie Winfried Mühl sorgten am Grill für Leckerbissen. Bei Beatrix Riedel und Brigitte Mühl gab es dazu weißen und roten Glühwein sowie Kinderpunsch, bei Carola Horn verschiedene Biersorten für die Stärke 2020. Als besonderen Höhepunkt hatte Kulturreferent Rainer Prischenk Märchenerzählerin und Mitglied Fiona Ahlborn aus Bayreuth eingeladen. Sie hatte eine Rauhnacht-Geschichte von den goldenen Holzspänen aus dem Buch "Geheimnis um die Rauhnächte" mitgebracht. Dabei las sie auch vor, wann die Rauhnächte sind und welche Bräuche es dazu gibt. So war zu hören, dass zur beginnenden Rauhnacht die Fenster zu öffnen seien, um alles Schlechte des vergangenen Jahres hinauszulassen und neue Energie hereinzulassen.
Ein Beitrag von Dr. Wolfgang Hübner
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